Ab der iPhone 11 Generation ist der Nachtmodus verfügbar. Damit kannst du nun auch in der Dunkelheit gut belichtete Fotos mit deinem iPhone erstellen. Der iPhone Nachtmodus ermöglicht dir eine Langzeitbelichtung bis zu 30 Sekunden. Dadurch kannst du beispielsweise die Sterne fotografieren und beleuchtete Motive in der Dunkelheit besser in Szene setzen. Die Belichtungszeit kannst du manuell einstellen und regulieren.
Sobald es dunkel ist, wird der Nachtmodus auf deinem AnzeigeiPhone 11 (Pro / Pro Max) automatisch eingeschaltet. Sobald du die Kamera App bei Dunkelheit öffnest, erscheint die Auswahl-Möglichkeit in der oberen Auswahl-Leiste. Wenn du keine Veränderung vornimmst, fotografiert das iPhone automatisch mit Langzeitbelichtung. In der Regel wird dein Foto dann 2 bis 3 Sekunden lang belichtet. Wichtig ist hierbei, dass du das iPhone still hältst.
Bei Belichtungszeiten von 2 oder 3 Sekunden kannst du dein Hand in der Regel ruhig genug halten, damit am Ende ein scharfes Foto entsteht. Bei Langzeitbelichtungen von 10, 20 oder 30 Sekunden solltest du das iPhone hingegen stabilisieren. Denn dann ist das freihändige Fotografieren in der Regel zu wackelig und führt zu einem unscharfen Bild. Zum Stabilisieren des iPhones bei Langzeitbelichtungen im Nachtmodus eignet sich am besten ein Stativ. Du kannst beispielsweise ein Anzeigeaufstellbares Dreibein-Stativ oder ein Anzeigebiegsames Klemm-Stativ nutzen.
iPhone Nachtmodus – so stellst du ihn ein (ab iPhone 11)
Bevor wir dir zeigen, welche coolen Fotos du mit dem Nachtmodus erstellen kannst, schauen wir uns erst mal an, wie du ihn überhaupt einstellst. Sobald zu wenig Licht auf den Sensor deiner iPhone Kamera fällt, wird der Nachtmodus automatisch aktiviert. Du siehst dies in deiner Kamera App in der oberen Leiste (bzw. seitlich, sofern du das iPhone quer hältst). Das Nachmodus Symbol befindet sich neben dem Blitz.
Wenn du das Nachtmodus Symbol antippst, öffnet sich unten (bzw. auf der anderen Seite) der Regler für die Belichtungszeit. Hier ist in der Regel zunächst eine geringere Belichtungszeit von 2 oder 3 Sekunden eingestellt. Du kannst den Regler mit dem Finger zur Seite schieben, um die Belichtungszeit auf bis zu 30 Sekunden zu erhöhen.
Falls das iPhone deine eingestellte Belichtungszeit nicht beibehält, solltest du den Finger länger (3 bis 4 Sekunden) an der gewünschten Stelle belassen, bevor du ihn wieder vom Display nimmst. Vor allem bei der Einstellung von 30 Sekunden Belichtungsdauer musst du aus unserer Erfahrung etwas hartnäckiger sein, bevor du den Finger wieder wegnimmst.
Die Dauer der eingestellten Belichtungszeit siehst du dann auch oben im gelben Nachtmodus Symbol eingeblendet. Sobald du den Foto Auslöser dann betätigst, beginnt das iPhone mit der Langzeitbelichtung. Die Anzahl der verbleibenden Sekunden wird entsprechend herunter gezählt.
Wichtig ist dabei, dass du das iPhone wirklich still hältst. Dies gelingt dir am besten mit einem Stativ. Denn bei längeren Belichtungszeiten im Nachtmodus wirkt sich jede kleine Bewegung negativ auf dein Foto aus. Es wird dann schnell unscharf bzw. verwackelt. Um beim Auslösen des Fotos keine Verwackelung zu erzeugen, kannst du auch den Timer auf 3 Sekunden einstellen oder den Foto Auslöser über die iPhone Kopfhörer betätigen.
Alternative Apps für den iPhone Nachtmodus
Falls du ein älteres iPhone als das 11-er besitzt, kannst du den Nachtmodus auch mithilfe einer App nachrüsten. Für iOS gibt es z.B. die folgenden Apps:
- Blendeo (kostenlos in der Basis-Version)
- A1 SuperSlo Shutter Camera – Langzeitbelichtungen (kostenlos)
- Night Camera: Nachtfotografie (kostenlos)
- Spectre (4,49 Euro): Langzeitbelichtungen im Nachtmodus und auch tagsüber (empfohlen ab iPhone 8)
- Camera+ 2 (5,49 Euro): Langzeitbelichtungen und weitere Funktionen (z.B. separate Einstellung von Fokus und Belichtung sowie Fotos im RAW-Format)
Für unser iPhone XS (ohne Nachtmodus) nutzen wir selbst die App Camera+ 2 und sind damit sehr zufrieden. Hiermit kannst du Langzeitbelichtungen bis zu 30 Sekunden durchführen. Dies entspricht exakt den Möglichkeiten, die auch der Nachtmodus ab dem iPhone 11 bietet.
8 coole Dinge, die du mit dem iPhone Nachtmodus machen kannst
Durch den iPhone Nachtmodus (oder wahlweise einer Nachtmodus-App) kannst du im Dunkeln besser belichtete Fotos erstellen. Wenn du also beispielsweise einen Weihnachtsmarkt nach Einbruch der Dunkelheit fotografierst, wirst du durch den Nachtmodus ein helleres, besseres Foto erhalten als ohne Nachtmodus. Neben dem Aspekt, dass die „normalen“ Fotos bei Dunkelheit besser werden, gibt es aber auch einige ausgefallenere Foto-Ideen, für die du den iPhone Nachtmodus einsetzen kannst.
11 coole Ideen stellen wir dir nachfolgend vor.
#1: Die Sterne fotografieren
Der Klassiker in der Nacht-Fotografie ist wohl der Sternen-Himmel. Wenn du mit dem iPhone ein „normales“ Foto ohne Nachtmodus machst, siehst du vom Sternenhimmel quasi nichts. Schaltest du hingegen den Nachtmodus ein, kannst du den Himmel bis zu 30 Sekunden lang belichten. Dadurch werden die Sterne auf dem Foto gut sichtbar und du kannst sogar die Milchstraße mit dem iPhone fotografieren. Der Nachtmodus macht dies durch die Langzeitbelichtung möglich.
Tipps, wie du den Sternen-Himmel am besten fotografierst, erhältst du in unserem Beitrag „Sterne fotografieren mit dem iPhone – Das brauchst du dazu„.
#2: Mit Licht malen oder schreiben
Eine besonders coole Sache, die der iPhone Nachtmodus möglich macht, ist die Licht-Malerei. Dein iPhone fängt hierbei Dinge ein, die das menschliche Auge so nicht sehen kann. Daher ist diese Art der Fotografie besonders eindrucksvoll. Um mit Licht zu malen bzw. zu schreiben, stellst du dein iPhone am besten auf ein Stativ. Falls du alleine bist, solltest du den Timer auf 3 oder 10 Sekunden einstellen, um die Langzeitbelichtung zeitverzögert zu starten. So hast du noch Zeit, nach dem Tippen auf den Foto-Auslöser vor die Kamera zu gehen.
Die Langzeitbelichtung im Nachtmodus solltest du am besten auf 30 Sekunden einstellen. Zum Malen mit Licht benötigst du dann eine entsprechende Lichtquelle. Das kann z.B. eine (Smartphone-)Taschenlampe oder eine Wunderkerze sein. Wichtig ist, dass das Licht konstant scheint und nicht ausgeht, wenn du es durch die Luft bewegst. Eine Kerze eignet sich daher in der Regel weniger gut.
Sobald du alles richtig eingestellt hast (Timer und Langzeitbelichtung), positionierst du dich mit der Lichtquelle in der Hand vor der Kamera. Wenn du mit Timer fotografierst, blinkt das iPhone dreimal auf, bevor die Langzeitbelichtung startet. Du kannst also gut sehen, wann es losgeht. Sobald die Langzeitbelichtung startet, fängst du damit an, Dinge in die Luft zu malen bzw. zu schreiben. Du kannst z.B. ein Herz in die Luft malen oder deinen Namen in die Luft schreiben.
Sobald du fertig bist, solltest du das Licht ausschalten (z.B. bei einer Taschenlampe) bzw. schnell aus dem Bild gehen. Falls die Langzeitbelichtung noch nicht fertig sein sollte, lasse die verbleibenden Sekunden einfach verstreichen. In der Foto-Nachbearbeitung kannst du dann noch Anpassungen vornehmen. Falls du etwas in die Luft geschrieben hast, wird dies vermutlich spiegelverkehrt auf deinem Foto erscheinen. Du kannst das Bild dann in der Foto App unter Bearbeiten entsprechend spiegeln, um die Schrift richtig lesbar anzuzeigen.
Zudem ist es meist gut, wenn du den Kontrast in der Bild-Nachbearbeitung erhöhst. Denn dies führt dazu, dass helle Stellen des Bilds noch heller werden und dunkle Stellen noch dunkler. Das Licht wird im Vergleich zum dunklen Hintergrund dadurch noch kräftiger und besser sichtbar.
#3: Straßen in Lichtlinien verwandeln
In Städten gibt es auch nach Einbruch der Dunkelheit oft viel Verkehr. Die vielen Lichter der Autos sind dabei stetig in Bewegung. Der iPhone Nachtmodus kann diese Lichter durch die Langzeitbelichtung in Lichtlinien verwandeln. Du solltest dir hierfür einen Ort suchen, von dem aus du eine gute Sicht auf eine viel befahrene Straße hast. Brücken sind hierfür oftmals eine gute Wahl.
Stelle dort am besten ein Stativ auf bzw. bringe ein Klemm-Stativ am Geländer an. Wenn du nun im iPhone Nachtmodus mit Langzeitbelichtung fotografierst, verwandeln sich die einzelnen Lichter der Autos in eine lange Lichtlinie. Denn durch die Langzeitbelichtung werden aus den sich bewegenden Lichtern lange Linien. Hierdurch kannst du eine Straße bzw. einen Teil der Stadt besonders interessant fotografieren.
#4: Feuerwerk fotografieren
Auch zu besonderen Anlässen holt der iPhone Nachtmodus richtig viel aus deinen Fotos heraus. Wenn es zu Silvester oder anderen Festen ein großes Feuerwerk gibt, kannst du mithilfe des Nachtmodus nun richtig gute Bilder der Feuerwerks-Lichter machen. Der Trick heißt auch hier Langzeitbelichtung. Um die Lichter des Feuerwerks gut in Szene zu setzen, macht eine Belichtungszeit von mindestens 10 Sekunden Sinn. Du kannst aber auch bis zu 30 Sekunden lang belichten.
Je länger du im Nachtmodus belichtest, desto länger und eindrucksvoller werden die Lichtlinien des Feuerwerks am Himmel deines iPhone Fotos. Wichtig ist auch hierbei, dass du mit Stativ fotografierst. Schöne Bilder erhältst du zudem, wenn du das Feuerwerk über dem Wasser (z.B. einem Fluss) fotografierst. In Städten ist das Feuerwerk oftmals in Wassernähe zu sehen. Durch das Fotografieren am Wasser spiegelt sich das Feuerwerk zusätzlich an der Wasseroberfläche, was dein Foto noch eindrucksvoller wirken lässt.
#5: Riesenrad im Nachtmodus fotografieren
Auf einer Kirmes oder anderen Volksfesten gibt es häufig ein Riesenrad, das im Dunkeln beleuchtet wird. Wenn sich das Riesenrad dreht, kannst du die einzelnen Lichtpunkte schön als Lichtkreis fotografieren. Auch hierfür ist eine längere Belichtungszeit im iPhone Nachtmodus nötig. Wir empfehlen dir hierzu 20 bis 30 Sekunden Belichtungsdauer. Ideal ist es dabei, wenn du noch ein schönes Motiv für den Vordergrund findest.
Dies kann z.B. ein Brunnen, eine Statur oder auch ein Baum sein. Wichtig ist, dass sich dieses Motiv nicht bewegt. Denn bei Langzeitbelichtungen verschwimmen sich bewegende Dinge. Eine Menschenmenge, die stetig in Bewegung ist, kann durch die Langzeitbelichtung sogar ganz vom Foto verschwinden. Zudem sollte das Motiv etwas vom Licht angestrahlt werden, da das iPhone komplett dunkle Motive auch im Nachtmodus nicht in Szene setzen kann.
#6: Lichtstrahlen sichtbar machen
Wenn du mit bloßem Auge eine Lichtquelle in der Dunkelheit siehst, ist es oft nur ein Lichtpunkt. Du kannst die langen Strahlen, die in die Luft scheinen, dabei meist nicht sehen. Durch den iPhone Nachtmodus und die Langzeitbelichtung ist es möglich, Lichtstrahlen als richtige Lichtstreifen darzustellen. Die Linse deines iPhones fängt dabei über mehrere Sekunden Licht ein und kann es dadurch als richtigen Strahl abbilden.
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Das klassische Beispiel für die Lichtstrahlen-Fotografie ist ein Leuchtturm. Die Lichtstrahlen des Leuchtturms scheinen meist dauerhaft in die Luft, um als Warnsignal zu fungieren. Wenn du einen strahlenden Leuchtturm mit Langzeitbelichtung im iPhone Nachtmodus fotografierst, werden die Lichtstrahlen auf dem Bild gut sichtbar. Hierbei ist eine Belichtungsdauer von 20 oder 30 Sekunden in der Regel am besten.
#7: Gewitter-Blitz im iPhone Nachtmodus fotografieren
Auch bei Gewitter bietet der iPhone Nachtmodus eine gute Foto-Möglichkeit. Denn durch die Langzeitbelichtung im Nachtmodus kannst du den Gewitter-Blitz eindrucksvoll auf einem Foto festhalten. Da der Blitz meist nur wenige Sekunden sichtbar ist, reicht hier eine kürzere Belichtungszeit von 3 oder 5 Sekunden in der Regel aus. Das schwierigste bei der Gewitter-Fotografie ist wohl den Zeitpunkt zu treffen, wenn der Blitz am Himmel zu sehen ist.
Denn du weißt vorab meist nicht, wann du den Foto-Auslöser drücken musst. Daher ist es gut, wenn du das iPhone in Stellung bringst und sofort startklar bist, sobald du den Blitz am Himmel siehst. Am einfachsten ist es dafür, wenn du das iPhone auf einem Stativ in Richtung Himmel positionierst und deine iPhone Kopfhörer anschließt.
Du kannst dann den Himmel aufmerksam beobachten und sobald der Blitz sichtbar wird, das Foto über die Lautstärken-Regler an den Kopfhörern auslösen. Dies geht in der Regel am schnellsten. Zudem haben die Kopfhörer den Vorteil, dass du das iPhone Display nicht berühren musst, um das Foto auszulösen. Damit kann dein Foto definitiv nicht verwackeln.
#8: Wasser-Spiegelungen im Nachtmodus fotografieren
Fotos mit Wasser-Spiegelungen sind ohnehin besonders schön. Denn Spiegelungen und Reflektionen wirken auf Fotos eigentlich immer interessant. Wenn du dich in einer Stadt befindest, wo viele Gebäude beleuchtet sind und diese hinter einer Wasserfläche stehen (z.B. einem Fluss), kannst du mit dem iPhone Nachtmodus tolle Spiegelungs-Effekte erzeugen. Denn je länger du die sich spiegelnden Lichter auf dem Wasser im Nachtmodus belichtest, desto mehr verschwimmen sie zu einer Art Eisfläche.
Ebenso wie bei der Langzeitbelichtung am Tag (z.B. bei Live Photos), wird das Wasser auch bei Nacht durch die Langzeitbelichtung weich gezeichnet. Dies hat auf Fotos einen besonders schönen und mystischen Effekt. Du solltest nach Möglichkeit darauf achten, dass die Wasseroberfläche ruhig ist. Denn vorbeifahrende Schiffe, schwimmende Enten oder ähnliches sind für dein Foto in der Regel störend.
Fazit: Wie hilfreich ist der iPhone Nachtmodus für Fotos?
Wir persönlich sind vom iPhone Nachtmodus begeistert und froh, dass wir ihn auf unserem AnzeigeiPhone 11 Pro nun nutzen können. Auf La Palma und Gran Canaria haben wir dank des Nachtmodus tolle Aufnahmen des Sternenhimmels erstellen können. Und auch die Lichtmalereien machen mit der Langzeitbelichtung im Dunkeln viel Spaß. Wie fast alles auf dem iPhone ist auch der Nachtmodus schnell und einfach nutzbar. Wir können ihn instinktiv und ohne großes Fachwissen nutzen. Genau das schätzen und lieben wir an den Apple Geräten!
Besonders praktisch finden wir auch, dass sich der Nachtmodus automatisch einschaltet, sobald eine längere Belichtungszeit sinnvoll ist. Bei Aufnahmen in der Dunkelheit belichtet das iPhone dann automatisch etwas länger, sodass die Fotos heller und schöner werden. Das einzige, was dabei als Fotograf dann wichtig ist, ist eine ruhige Hand. Du solltest beim Fotografieren also nicht wackeln. Aber dies gilt nachts letztendlich ebenso wie tagsüber. Nur dass Nachtfotos allgemein noch sensibler für Verwackelungen sind.
Daher nutzen wir bei längeren Belichtungszeiten im iPhone Nachtmodus immer ein Stativ. Da wir auch noch ein iPhone XS in Gebrauch haben, das den Nachtmodus entsprechend noch nicht besitzt, merken wir die Unterschiede deutlich. Fotos im Dunkeln werden mit dem iPhone Nachtmodus einfach besser. Obwohl wir den Nachtmodus beim iPhone XS mithilfe einer App quasi nachrüsten können, bevorzugen wir eindeutig den integrierten Nachtmodus von Apple. Dieser bringt aus unserer Erfahrung auch die besseren Foto-Ergebnisse.
Wir finden den Nachtmodus also definitiv hilfreich und freuen uns, damit nun noch bessere Fotos erstellen zu können. Wie sind deine Erfahrungen mit dem Nachtmodus? Nutzt du ihn schon und hast vielleicht noch Tipps, die du gerne teilen möchtest? Oder sind noch Fragen bei dir offen? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar unter dem Beitrag.
Alles Liebe und viel Spaß beim nächtlichen Fotografieren mit dem iPhone wünschen dir
Jenny & Christian
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